Villa Wildnis

von Stadtstreunerin | Eva

In der Nähe des Bahnhofs Hütteldorf steht eine wunderschöne, dunkelgelb gestrichene Villa. Beim Vorbeispazieren ist mir besonders der verwilderte Garten aufgefallen. Steht die Villa leer oder leben hier Menschen, die auf wuchernde Wildnis statt auf getrimmte Thujenhecken setzen? 

Die Villa ist unbewohnt, das habe ich vor Kurzem herausgefunden. Auf einmal türmen sich alte Türen, Lampen und Mistsäcke vor dem Gebäude, daneben steht ein großer Container und auf einem Bauzaun hängt das Schild „Betreten verboten“. 

Ich hoffe sehr, dass die Baufirma das Gebäude saniert und nicht abreißt! Viel zu schade wäre es um die hübsche Villa, die das Vorstadtleben ein bisschen mondän macht, aber damit nicht übertreibt. Auch der Garten bleibt hoffentlich erhalten und muss nicht fantasie- und vor allem pflanzenlosen Neubauten weichen.

Nachdem man aber bei dem aktuellen Bauwahn in Wien nicht weiß, was alles kommt, möchte ich die Villa und ihren Garten vorsichtshalber dokumentieren. Ich schleiche mich also an einem spätsommerlichen Abend am Bauzaun vorbei und lasse mich nicht davon irritieren, dass im Obergeschoß die Fenster auf- und zuschlagen, wenn der Wind auffrischt.

Leider ist das Gebäude selbst verschlossen, aber umso länger bleibe ich im Garten. Ich suche Nüsse unter dem Nussbaum, wühle im Sperrmüll nach verborgenen Schätzen (ich finde keine) und warte auf einen Fuchs oder gar auf ein Reh. Nichts aber tut sich im Garten, ich bleibe alleine unter den hohen Gräsern und warte, bis die untergehende Sonne die dunkelgelbe Farbe der Villa Wildnis so richtig schön in Szene setzt. 

Die Villa Wildnis in voller Pracht

Abends, wenn die Fenster klappern…

Im Gartenhäuschen stehen noch Gummistiefel

Viele Fliesen

Noch mehr Fliesen!

Der Weg zum Eingang

Ein nutzlos gewordenes Möbelstück

Die Sonne geht unter

Ein letzter Blick in den Spiegel

P.S.: Für die Villa besteht Hoffnung, sie wird offenbar wirklich saniert. Aber ob der Garten wohl so wild bleiben wird?

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