Frisches Grün für Teller und Gemüt – ein Besuch im Bärlauchwald

von Stadtstreunerin | Eva

Die letzten Schneereste sind noch nicht mal richtig geschmolzen, da bricht schon überall der Bärlauch hervor, taucht ganze Wälder in sein Grün und verleiht jedem Waldspaziergang die gewisse Note Knoblauch. Jedes Jahr im Frühling wird der Wienerwald ein paar Wochen lang flächendeckend in ein Kräuterbuffet verwandelt. Denn Bärlauch ist essbar und unglaublich vielseitig: Bärlauchaufstrich, Bärlauchknödel, Bärlauchpesto, Bärlauchnudeln… er passt eigentlich überall hinein. Es sei denn, man mag seinen intensiven, knoblauchigen Geschmack nicht. Angeblich gibt es Leute, die den Wienerwald um diese Jahreszeit auf keinen Fall betreten wollen. 

Auf in den Bärlauchwald

Ich gehöre da jedenfalls nicht dazu! Im Gegenteil – wenn der Bärlauch da ist, muss er auch gegessen werden. Also machte ich mich vorige Woche auf Richtung Hüttelberg, um dort ein bisschen Geschmack fürs Abendessen zu sammeln. Wie gut, dass der Bärlauch beim Grünfärben des Waldes auch ein paar freie Stellen lässt – so bleibt genug Platz für andere, etwas buntere Frühjahrsboten!

Hallo Bärlauch!

Frischzellenkur für den Wald

Kunst am Wegesrand

Blick über mein Wien <3

Weiße Veilchen

Blütenstaub am Hinterbein

Hin zur Sonne!

Bärlauchbeute

Natürlich achte ich bei der Auswahl meiner Bärlauchgründe darauf, dass sie weit weg von der nächsten Straße sind – und als Hundewiese sollten sie bitte auch nicht herhalten! Beim Pflücken muss man außerdem wie ein Luchs aufpassen, dass man wirklich Bärlauch erwischt – und nicht einen seiner hochgiftigen Doppelgänger! Es gibt tatsächlich Stellen im Wienerwald – zum Beispiel rund um die Rieglerhütte -, wo Bärlauch direkt neben Maiglöckchen wächst. Zwar können die Blätter eindeutig voneinander unterschieden werden, aber eben nicht immer auf den ersten Blick. Also lieber zweimal schauen – und proberiechen! Auf einem Abhang, der mir einigermaßen sicher erschien, schlug ich schließlich zu.

Zuhause legte ich die grüne Pracht in meine Küche und ging kurz die Optionen durch: Das Pesto letztes Jahr war mir zu scharf, auf Cremesuppe hatte ich keine Lust, Knödel waren mir viel zu aufwendig… Ha! Ich entschied mich für ganz einfache Bärlauchnudeln. 

Eine Hand voll Grün

Spaghetti à la Bärlauch

Während die Spaghetti in viel Salzwasser vor sich hinkochten, erwärmte ich in einer Pfanne Olivenöl. Ich warf ein paar Knoblauchzehen dazu – nur falls das Bärlaucharoma nicht ausreichen sollte 😉 -, außerdem Salz und Chiliflocken. Und natürlich durfte der Bärlauch selbst nicht fehlen! Fein geschnitten warf ich ihn über Nudeln und Öl. Einmal umrühren, Parmesan darüber und fertig war das Mahl aus dem Wald! Ich gebe zu, ich war ein klein wenig skeptisch – aber es schmeckte fantastisch.

Geruchsexplosion

Mahlzeit!

Was kann es für eine bessere Einstimmung auf den Frühling geben? Nichts wie auf in den Wald und Bärlauch pflücken gehen – es ist definitiv genug für alle da!


Stadtgerichte

Welche Zubereitungen mit dem knallgrünen Frühlingskraut mögt ihr am liebsten? Schreibt euer Bärlauchlieblingsrezept doch in die Kommentare!

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