Eine Geburtstagswanderung in den Vorfrühling

von Stadtstreunerin | Eva

Geburtstagsfeier einmal anders: Meine Studienkollegin Ale hat statt einer Party eine ausgedehnte Geburtstagswanderung organisiert. Ganz nach meinem Geschmack! Und nebenbei war das auch ein guter Anlass, um die heurige Wandersaison einzuläuten.

Am Anfang war das Frühstück

Treffpunkt für unsere Truppe war das Café Nest in Sievering, das fast eine halbe Stunde Fußmarsch von der S45-Station Oberdöbling entfernt ist. Das gemeinsame Frühstück fühlte sich also schon wie eine erste Pause an. Dazu gab es live Jazzmusik und eine Torte. Sehr fein! Aber kurz bevor wir alle so richtig faul wurden, scheuchte uns Ale hinaus. Die Wanderung konnte beginnen!

Zuerst ging es stetig bergauf. Schon bald lagen hinter uns so viele Höhenmeter, dass wir eine schöne Aussicht hatten. Trotz des trüben Wetters sah man bis zum Schneeberg! 

Panorama mit Schneeberg

Durch den Wald

Vorbei am Häuserl am Stoan und seinen Schafen, die vor allem vom Jüngsten in der Runde – dem einjährigen Laurenz – bestaunt wurden, ging es dann eine längere Zeit durch den Wald. Wir verloren uns in Gesprächen und verließen uns auf Ale, die vorausschauend den Weg eine Woche zuvor getestet hatte. Sie lotste uns durch das Dickicht. Bärlauch war noch weit und breit keiner zu sehen und nur vereinzelt blitzten violette, weiße und gelbe Blümchen hervor.

Fundstücke am Wegesrand

Feiern am Hermannskogel

Schließlich erreichten wir den Hermannskogel, den höchsten Berg im Wiener Gemeindegebiet – er ist immerhin 542 Meter hoch. Dort machten wir Station und holten Sekt und Kuchen hervor. Was für eine Feier! Die Motivierteren unter uns bestiegen die Habsburgwarte und genossen die Aussicht über Wien und seinen Wald. 88 Stufen sind zu erklimmen, meinte Ale nachher. Vielleicht das nächste Mal, wenn ich mehr Mut gesammelt habe!

Anstoßen im Wald

Ausblick von der Warte

Weiter zum Baumkreis

Dann ging es bergab zur Jägerwiese. Beim Gasthaus zum Agnesbrünnl blieben wir kurz stehen, um in einer großen Voliere bunte Wellensittiche zu erspähen. Beim Weitergehen tat sich auf einmal der Blick in Richtung Klosterneuburg auf. Zu dem Zeitpunkt hatten wir allerdings schon eine Abzweigung übersehen und fanden uns plötzlich auf der Höhenstraße wieder, ganz woanders als geplant! Zum Glück kam gerade ein Bus und brachte uns zum Cobenzl. Von dort waren es nur noch wenige Schritte zum Baumkreis „Am Himmel“. Dort mischte sich das noble Stadtpublikum unter die bestens ausgerüsteten Wienerwaldentdecker*innen.

Baum im Baumkreis

Der Baumkreis besteht aus 40 Bäumen, die jeweils einer bestimmten Zeitspanne im Jahr zugeordnet sind. Mein persönlicher Lebensbaum ist die Eibe, ein Baum, der uralt werden kann, giftig ist und gerne auf Friedhöfen gepflanzt wird. Großartig! Wir lachten darüber, dass den Baumpersönlichkeiten fast nur positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Eibenmenschen zum Beispiel gelten als „geheimnisvoll“ und „viel auf der Suche“. Man könnte es auch „verwirrt“ und „orientierungslos“ nennen 😀 aber Hauptsache, wir haben es lustig!

Hinunter nach Sievering

Dann verabschiedete ich mich von der Gruppe und zog alleine weiter. Eigentlich wollte ich mit dem Bus zurückfahren, aber ich fand keine Haltestelle in der Nähe – zurück zum Cobenzl wollte ich nicht mehr – und so ging ich einfach immer bergab. 

Da setzte der Regen ein und machte den Ausblick auf Wien irgendwie noch schöner. Der Weg führte mich über eine Wiese, dann vorbei an festungsartigen Villen und durch Weingärten, bis ich wieder in Sievering landete. Mein Handy hatte keinen Akku mehr, also musste ich mich auf meine Intuition verlassen. Und plötzlich war ich genau dort, wo ich hin wollte!

Blick auf Wien im Regen

Unterwegs zwischen Sievering und Grinzing

So endete die Wanderung dort, wo sie begonnen hatte: bei der S45-Station Oberdöbling.

Wanderfazit

Weg: S45-Station Oberdöbling > Sieveringer Straße > Häuserl am Stoan > Grüass Di a Gott Wirt > Hermannskogel > Gasthaus zum Agnesbrünnl > Cobenzl > Baumkreis „Am Himmel“ > Kaasgraben > S45-Station Oberdöbling

Strecke: Ca. 14 Kilometer

Zeit: Keine Ahnung 😀

Urteil: Keine sonderlich anstrengende Tour und es gibt viel zu entdecken. Empfehlung! 

Winterlinge im Frühlingsregen

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