Ruhet sanft bis in alle Ewigkeit – oder zumindest, bis das Frühjahr erwacht! Denn dann ist es vorbei mit der friedlichen Winterruhe am Wienfluss: Läuferinnen und Spaziergänger, Hunde und Radfahrer, Kinder und Tretrollerfahrerinnen – sie alle bevölkern wieder das breite Flussbecken der Wien. Die ehemaligen Grabsteine, die da und dort im Beton auftauchen, beachtet allerdings kaum jemand. Perfekt fügen sie sich in die Umgebung ein, manche werden sogar schon von Gräsern und wilder Minze überwuchert. Vielleicht würden sie auch gar nicht auffallen – wenn da nicht die eingemeißelten Namen und Zahlen wären!
Wo die Grabsteine ursprünglich herkommen, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Fest steht nur, dass die Wiederverwertung der Steine nicht unüblich war – so gibt es auch in der Uferverbauung des Liesingbachs Grabsteine. Und offensichtlich war es einfach nicht so wichtig, ob man die Aufschriften noch erkennen konnte oder nicht. Ein bisschen Laisser-faire auf der Baustelle quasi – und wir Nachkommen haben jetzt einen Platz zum Verweilen und Nachdenken. Wer auch immer ihr wart, Franz Hauer, Fritz Hochstöger und Mathilde Gruber – hoffentlich habt ihr euren Frieden gefunden und könnt euch nun vom Jenseits aus über das bunte Treiben am Wienfluss freuen!
Zum Weiterlesen
Die Geschichte der recycelten Grabsteine wird auch auf anderen Blogs erzählt: Hier geht’s um die Renaturierung des Wienflusses – und hier geht’s um die Grabsteine als Sehenswürdigkeit während einer Wienerwaldwanderung.
1 Kommentare
Franz Hauer war angeblich ein Kunstsammler, es gibt einen Wikipedia Eintrag dazu 🙂