Ein Spaziergang durch den herbstlichen Zentralfriedhof ist ein wichtiges Ritual in Wien: Zumindest einmal im Jahr können wir den Hang zum Morbiden, der unserer Stadt gerne nachgesagt wird, kollektiv ausleben – am liebsten natürlich mit vielen Kerzen und im dichten Novembernebel. Jene düster-melancholische Stimmung, die uns die Toten näher bringt, stellt sich schließlich nicht von selbst ein!
Und wenn das Wetter ein bisschen zu gut sein sollte, dann hilft ein Spaziergang im alten jüdischen Friedhof im hintersten Teil des Zentralfriedhofs. Dort wuchert der wilde Wein über die Gräber drüber, krallt sich der Efeu in den Stein hinein und so manche Gruft steht einfach offen. Aber lasst euch nicht abschrecken vom Rascheln im Gebüsch! Auch die Toten schätzen eben gute Gesellschaft…