Tirol im Blick: zu Besuch in St. Johann in Tirol

von Stadtstreunerin | Eva

Wer Tirol von oben sehen möchte, begibt sich traditionell nach Ischgl, St. Anton am Arlberg oder in ein anderes berühmtes Schigebiet in den Alpen. Nach etlichen Skandalen rund um Après-Ski-Bars und Seilbahn-Gurus kann es aber nicht schaden, sich eine Alternative zu suchen! Einen guten Überblick über die Tiroler Bergwelt gibt es glücklicherweise nicht nur auf den Bergen selbst, sondern auch in St. Johann in Tirol, einer Marktgemeinde im Tiroler Unterland mit etwa 10.000 Einwohner*innen.

Berge und eine gelbe Kirche

Also machen sich meine Mutter und ich am 3. Jänner (dem Geburtstag meines Vaters) auf den Weg nach St. Johann in Tirol. Die Zugfahrt von Saalfelden dorthin fällt enttäuschend kurz aus – nach einer guten halben Stunde sind wir schon am Ziel. Das Leukental, in dem St. Johann liegt, ist an diesem Tag nicht gerade tief verschneit, aber auf den Bergen rundherum – am markantesten das Kitzbüheler Horn und der Wilde Kaiser – liegt immerhin etwas Schnee. 

Wenige Schritte vom Bahnhof entfernt wartet auch schon die erste Sehenswürdigkeit auf uns: die Antoniuskapelle aus dem 17. Jahrhundert, die inmitten eines Friedhofes mit der ältesten Landschaftspanoramadarstellung von Tirol aufwarten kann. Hier sehen wir Tirol nicht von oben, aber von unten!

Landschaft anno dazumal

St. Johann vom Friedhof aus

Wieder ein paar Meter weiter stoßen wir auf die weithin sichtbare Wallfahrtskirche von St. Johann mit ihren zwei Türmen. Auf den hölzernen Sitzreihen im Obergeschoß lässt sich nachvollziehen, dass die Menschen früher kleiner waren – oder es gerne unbequem hatten, es ist jedenfalls sehr eng. Rund um die Kirche entdecken wir dann mehrere schön bemalte Häuser, die in der kalten Winterluft besonders behaglich aussehen. Diese spezielle Art der Fassadengestaltung heißt Lüftlmalerei, wie meine Mutter weiß. 

Draußen ist es gemütlicher…

…als drinnen!

Das weiße Rössl von St. Johann

Haus Schwarzinger

Kaffee im Trachtengewand

…und was sonst noch dazu gehört

Lüftlig!

Tirol vom Hochhaus aus

Und der versprochene Blick auf Tirol von oben? Den müssen wir erst suchen. Zwar hat St. Johann ein echtes Hochhaus, aber das ist von der Weite besser sichtbar als von der Nähe. Es dauert also, bis wir das HuberBräu Turmstüberl finden. Ein Turmstüberl? Ja, der Ausblick auf St. Johann und die umliegende Bergwelt lässt sich mit einem Mittagessen in einem urigen Bierlokal verbinden! Besser kann es selbst in Ischgl nicht sein… Noch dazu kommt das Turmstüberl ganz ohne den üblichen Après-Ski-Trubel aus und statt mit einer Seilbahn fahren wir einfach mit einem Lift hinauf.

Das Hochhaus von St. Johann

Mahlzeit!

Gar nicht wild: der Wilde Kaiser

Alles im Fluss

Zum Abschluss spazieren wir noch einen der Flüsse entlang, die durch St. Johann fließen. Am Rande der Altstadt vereinigt sich die Kitzbüheler mit der Fieberbrunner Ache und fließt weiter in Richtung Chiemsee. Ein flauschiger, äußerst fotogener Kater beobachtet uns auf dem Weg. Ein weiterer Grund, um länger hier zu bleiben… Leider wartet dann schon wieder ein Zug auf uns, aber der Weg ist ja nicht lange. Bis bald, St. Johann!

Auf zum Chiemsee!

Na, wohin des Weges?

Auf Wiedersehen!


Reisedaten

Montag, 3. Jänner 2022

Saalfelden ab 09:55
Sankt Johann in Tirol an 10:27

Fahrt retour auf derselben Strecke

Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

*